Ausgebremst

In England war ich allein unterwegs. Andere Wanderer grüßten mich freundlich, ein Gespräch ergab sich unterwegs jedoch äußerst selten.

Zurück in Celle sieht das anders aus: Meine Spaziergeh-Runde ist ziemlich gleichbleibend, das macht mir nichts aus. Sie dauert etwa eine Stunde. Der Weg führt mich durch unsere Nachbarschaft, ich passiere einen Sportplatz und einen Bauernhof und laufe dann durch die Feldmark. Es ist nicht überlaufen, aber auch nicht einsam. Manchmal bin ich eine Stunde weg und habe es nur bis zum Bauernhof und zurück geschafft: Der eine Nachbar, ein mir bekannter Fahrradfahrer, der Platzwart unseres Sportplatzes, meine Freundin die Bäuerin – es kann sein, dass nur einer davon mir begegnet oder auch mehrere und sich ein oder mehrere kleine Gespräche ergeben.

Ebenso gehe ich in die immer gleichen Läden hier in unserem Stadtteil: ein, zwei, drei Supermärkte, Hofläden der ansässigen Bauern, die Apotheke, der Bäcker. Bei derartigen Besorgungen bin ich häufig im Erledigungsmodus. Spontane Begegnungen machen diesem schnell ein Ende. Überall treffe ich Menschen, die ich kenne. Und überall sind Gespräche möglich. Das ist mein Zuhause; ich freue mich, dass ich Zeit für Begegnungen habe. Nur manchmal fühle ich mich ein wenig ausgebremst.