„Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der Herr.“
Sprüche 20, 12
Bei einem morgendlichen Gang über die Felder kommt die Sonne direkt von vorn und blendet mich. Ich kann den Weg vor mir trotzdem gut erkennen: Meine Augenlider sorgen für ein wenig Schatten; die Pupillen lassen genau die richtige Menge Licht durch.
Würde ich die Szene fotografieren wollen, hier und jetzt: Es fiele mir nicht so leicht. Ich müsste mich anstrengen, damit das Foto dem Original möglichst ähnlich würde – und herumstellen an Lichtempfindlichkeit, Belichtungszeit und Brennweite. Oder aber mir gelingt ein Zufallstreffer.
Mein Auge dagegen scheint sich nicht anstrengen zu müssen: Es stellt sich – von mir unbemerkt und unbeeinflusst – blitzschnell ein auf wechselndes Licht, verschiedene Entfernungen oder Bewegung.
„Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.“
Psalm 66, 5