(Un-)angenehm

Meine Rücken- und Schulter-Muskeln sind oft verspannt. Normalerweise dehne und bewege ich mich viel, mache regelmäßig Pilates und steuere erfolgreich gegen Verspannungen. In den letzten beiden Wochen war ich diesbezüglich nachlässig und spüre eine gewisse Festigkeit. Mein Mann sieht mir das offenbar an und massiert meine Schultern – es ist schmerzhaft und wohltuend zugleich: Ich winde mich unter seinen Händen und weiß doch genau, dass diese Massage mir gut tut. Sie ist im Moment (kurzfristig) unangenehm und in der Wirkung (langfristig) angenehm. Ich glaube, dass das für so viel mehr gilt als nur für Massagen: zum Beispiel wenn man sich körperlich oder geistig anstrengt; im Verzicht; beim Renovieren; in konfrontativen Gesprächen … 

Eine Begegnung

Ich bin mit dem Rad unterwegs. Der schmale Feldweg steht streckenweise unter Wasser. Von vorn kommt eine Fußgängerin. Es ist genug Platz für uns beide. Aber da, wo wir uns treffen würden, verengt eine Pfütze den Weg so, dass wir nicht beide trockenen Fußes/Rades aneinander vorbeikommen können. Sie bleibt kurz davor stehen und lächelt mich an. Ich fahre weiter, lächle zurück und bedanke mich.

Manchmal gibt es das: ein stilles Einverständnis, eine unverdiente Freundlichkeit, eine nur angenehme Begegnung – und all das mit einer Unbekannten. Sehr schön.