Neues kann anstrengend sein – und spannend. Altes kann langweilig sein – und vertraut.
Beides ist gut, beides gehört zum Leben. Immer nur neue Dinge ausprobieren zu wollen, ist wohl das Privileg der Jugend. Geht auf Dauer nicht. Routine bringt Ruhe ins Leben. Immer nur in altbekannten Fahrwassern unterwegs zu sein, nimmt dem Leben ein wenig Esprit, dem Geist Wachstumsmöglichkeiten und den Mitmenschen das Staunen. Neue Herausforderungen tun nicht nur Heranwachsenden gut. In Maßen.
Kürzlich bat mich jemand um Hilfe in einer Sache, in der ich mich nicht zu Hause fühle. Diese Herausforderung hätte ich mir selbst nicht ausgesucht. Zwei Möglichkeiten: Ich lehne ab und mache es mir in meiner Bequemlichkeitsecke gemütlich. Risikoarm. Oder aber ich nehme an, denn es reizt mich doch. Dass mir jemand mehr zutraut als ich mir selbst, schmeckt und tut mir gut. Fehler sind möglich.
Hängt die Entscheidung auch davon ab, wie alt ich innerlich bin? Die Lebensmitte ist ein toller Zeitpunkt, sich SCHON auf Bewährtem ausruhen zu können und NOCH Bock auf Neues zu haben.