Feierabend. Wir sitzen im Wohnzimmer, mein Mann und ich. „Wir haben heute im Gottesdienst … gesungen“, sage ich. Er versteht die Information an sich und die Botschaft dahinter. Kein Kommentar nötig, wir sind beide zufrieden.
Eine unserer Töchter geht vorbei: „Wozu haben sie dich gezwungen?“ Wir lächeln müde. Es ist ja schön, wie die Kinder teilhaben an unserem Leben – und auch an jedem dahingeworfenen Kommentar, sei er für ihre Ohren bestimmt oder nicht. Ich kann mich entscheiden, ob ich erkläre, was ich eigentlich meinte, oder sage: „Das war nur für Papa.“ In jedem Fall muss ich eine Erklärung hinterher schieben. Und mein Mann muss sie sich anhören.
Ist ja nicht schlimm. Gar nicht schlimm. Es kommt nur regelmäßig vor. Sehr regelmäßig. Und das zieht uns manchmal die Nerven aus. An einem Tag, an dem schon viel geredet wurde (also im Grunde ziemlich oft) ist das manchmal der Tropfen, der meinen Mann aus dem Wohnzimmer spült: „Ich geh ins Bett.“