Freihändig

Bis vor drei Tagen war freihändiges Fahrradfahren für meinen jüngsten Sohn eine angestrebte, aber nicht beherrschte Tätigkeit. Er hatte bis dato viel darüber geredet, wie schön es doch wäre, das zu können; den Lenker versuchsweise loszulassen – dazu fehlte der Mut. Wochenlanges „Wieso kann ich das nicht? Das lerne ich nie!“ musste ich mir anhören und dachte und sagte: „Das lernst du noch, es ist nur eine Frage der Übung. Du musst einfach mal loslassen.“

Vorgestern probierte er es aus, ganz vorsichtig, Hände immer in der Nähe der Griffe. Ein, vielleicht zwei Sekunden schaffte er auf Anhieb, mehr nicht.

Zwei Tage später ist er „der Pro“, die Hände machen, was sie wollen, der Lenker lässt sich schließlich auch durch Verlagerung des Rumpfgewichtes dirigieren. Freihändig auf dem Rad zu fahren, das merkt er, ist keine große Sache. Die Angst davor war größer.

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