Nach einem zu vollen Tag bin ich zwar müde, schlafe aber manchmal nicht tief und erholsam. Gehe ich stattdessen mit Zeit und Ruhe durch meine Tage, sind die Nächte besser – und dann wieder die Tage: Ausgeschlafen zu sein, schenkt mir Energie und Lust auf das, was vor mir liegt.
Als ausgeschlafen gilt auch, wer einfallsreich ist und geistig beweglich, begabt und geschickt. Mit echtem Schlaf an sich scheint dieses Ausgeschlafensein nichts zu tun zu haben. Im Gegenteil: Aufgeweckte Menschen wirken niemals müde, sprudeln vor Ideen und sind immer in Bewegung – körperlich und geistig. Kaffee oder ähnliches mag ihnen dabei helfen; ob sie ausreichend und erholsam schlafen, weiß ich nicht. Ich weiß aber: Sie sollten es tun.
Sicher variiert es, wie viel Schlaf wir brauchen und wie belastbar wir sind. Dennoch glaube ich: Wir entlocken einem Tag nur scheinbar mehr Ergebnis, wenn wir ihn mit allem möglichen füllen – und dafür an Ruhe und Schlaf kürzen. Kurzfristig können wir hochtourig leben; langfristig sind Muße-Stunden kein Verlust, sondern Gewinn. Wir müssen buchstäblich ausschlafen, um ausgeschlafen zu sein. Keine Droge, kein Adrenalin, kein aufregendes Erlebnis beflügelt uns so wie guter Schlaf.