Es tut mir leid beziehungsweise: gern geschehen!

Beim Laufen begegne ich einem Pärchen mit Hund. Als sie mich sehen, hockt sich der Mann neben den Hund und redet beruhigend auf ihn ein. Ich bedanke mich und laufe unbehelligt weiter. Ein, zwei, drei Schleifen später sehe ich aus der Ferne, dass die drei mir schon wieder entgegenkommen. Auch sie erspähen mich – und der Mann hockt sich neben den Hund … „Es ist ein Kreuz mit den Joggern, was?“, sage ich und auch, dass es mir leidtut. Die Frau lächelt, der Mann nuschelt etwas wie „… schon die ganze Runde …“ in seinen nicht vorhandenen Bart. Ich fühle mich fehl am Platz; um die Gemüter zu beruhigen, rufe ich noch: „Jetzt bin ich wirklich weg.“

Beim Weiterlaufen sinniere ich darüber, wieso ich mich tatsächlich ein wenig schuldig fühle, dort lang zu laufen. Hallo?, denke ich. Ich darf das, die Wege sind öffentlich. Es ist nicht mein Problem, wenn Hundebesitzer ihre Vierbeiner in Gegenwart von Läufern nur durch extra Zuwendung im Griff haben.

Keine drei Minuten später – ohne Spaß – treffe ich ein Ehepaar mit Kind und Pferd: Der Mann läuft hinter diesem Vierbeiner, als wäre er selbst die Kutsche. Ich nähere mich langsam und frage, ob ich überholen darf. „Na, klar!“, sagt der Mann freundlich: „Ein besseres Training können wir uns ja gar nicht wünschen. Wir machen das zum ersten Mal heute.“

So kann es auch gehen, denke ich. Ich laufe durch die Walachei und kann mich fühlen wie ein Störfaktor oder wie eine willkommene Trainingshilfe.

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