Sehr beliebt – so oder so

Ich befinde mich etwa drei Autostunden westlich von Brisbane. In Bezug auf die Größe des Kontinents verbringe ich meine Tage sozusagen fast direkt an der Küste. Unter anderem fahren wir in einen Nationalpark: 75 Quadratkilometer groß. Dieser war bisher über eine sogenannte `dirt road´, eine unbefestigte Sandstraße, erreichbar. Neuerdings ist sie asphaltiert; meine Freundin staunt und freut sich: Schließlich sei der Park `very popular´, sehr beliebt.

Für mich wirkt die Straße verlassen – auf den letzten 15 Kilometern begegnet uns kein einziges Auto. Angekommen stehen drei andere Fahrzeuge auf dem Parkplatz. „Very popular?“, frage ich. Ja, die Australier liebten ihre Nationalparks zu Tode, höre ich. In den Ferien oder an den Wochenenden sei hier viel los. Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie überschaubar sich die Besucher auf den 75 Quadratkilometern verteilen.

Man kann sich in den Alpen ebenso verlaufen wie im Watt; beide Orte sind sehr groß und man hört keinen Straßenlärm. Der Unterschied zu Australien ist dennoch offensichtlich: Straßen zu sehr beliebten Ausflugszielen sind bei uns nie leer oder verlassen und Parkplätze meist eher voll – nicht nur in den Ferien und an den Wochenenden.

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