Der Anbetung würdig

„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken höher als eure Gedanken.“
Jesaja 55, 8+9

In einem Gespräch über Anbetung ging es kürzlich um Gottes Größe und Allmacht und unser Staunen darüber. Wir waren uns einig: Gott ist der Anbetung würdig! Es fielen Begriffe wie „wunderbar“, „großartig“, „herrlich“ – kein Ausruf schien zu dick aufgetragen: Gott ist Gott.

Ich spürte ein kleines „aber“ in mir, obwohl ich glaube, dass Gott das alles ist – großartig und wunderbar, allwissend und allmächtig. Für mich ist er zusätzlich noch fremd und unbekannt, nicht zu greifen und in manchen seiner Handlungen (und Nicht-Handlungen) dadurch nur schwer auszuhalten. „Wunderbar“, „großartig“ und „herrlich“ klingen mir zu zahm; „undurchschaubar“, „souverän“ und „heilig“ sind für mich die passenderen Attribute.

„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“, sagt Gott, „eure Wege sind nicht meine Wege.“ Ein paar Verse zuvor steht da: „Sucht den Herrn, ruft ihn an …, denn bei ihm ist viel Vergebung.“ Ich verstehe das so: „Betet mich an um meiner selbst willen – egal, ob ihr versteht oder wunderbar findet, was geschieht. Bleibt bei mir; hört nicht auf, mich zu suchen; lasst euch nicht entmutigen von (scheinbar) unerhörten Gebeten: Nicht eure Vorstellung von mir ist der Anbetung würdig, ich bin es.“

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