Vernebelte Sicht

Gestern war es neblig – umfassend und flächendeckend. Ein Blick nach draußen zeigte: Die Sicht ist schlecht. Erst gegen Mittag begann die Sonne, den Nebel von oben ein wenig „wegzudampfen“. In dieser Zeit ging ich spazieren – noch eingehüllt von dichtem Nebel, Sichtweite unter 30 Metern. Auf der einzigen Brücke, die meinen Weg überspannt, erahnte – und hörte – ich einen radfahrenden Vater mit seinen Kindern: „Das ist nur Bodennebel, seht ihr, der ist nur unten am Boden.“

Ich musste schmunzeln und schüttelte verwundert den Kopf. Bodennebel kenne ich gut. Der hängt wie dicke Wattebüschel über – vornehmlich feuchten – Wiesen. Die Sichtweite in Beinhöhe beträgt maximal 30 Zentimeter, wenn überhaupt. Die Luft darüber, auf Augenhöhe, ist deutlich vom Bodennebel abgegrenzt und viel besser zu durchblicken. Was wir gestern hatten, war eindeutig KEIN Bodennebel, sondern ganz normaler Nebel – umfassend und flächendeckend. Nur in dem kleinen Moment, als die Sonne von oben den Nebel „auffraß“, konnte man vielleicht noch von einer Art Bodennebel sprechen – aber zwei Minuten später war auch das vorbei.

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