Mein alter Wanderrucksack ist 28 Jahre alt. Damals brauchte ich ihn für einen längeren Auslandsaufenthalt und nutzte ihn danach noch einige Jahre für Reisen und die seltenen Pendelfahrten zwischen alter Heimat und Studienort. In den vergangenen 20 Jahre war ich nicht mehr mit ihm unterwegs.
Dieses Frühjahr fiel mir der Rucksack beim Entrümpeln in die Hände: Abgestoßene Ecken, ausgeblichene Farbe, ein leicht lädierter Innenraum und vor allem die Tatsache, dass ich das Ding zwei Jahrzehnte nicht benutzt hatte, besiegelten sein Schicksal: Weg damit. Alles, was wir aussortieren – weggeben, verkaufen, oder wegwerfen – wird gesammelt und landet normalerweise im Keller. Dort fand ihn mein Mann und dachte sich: „Behalten wir! Kann man immer mal gebrauchen.“ Vor zwei Wochen packten unsere zwei Töchter für eine 7-Tage Pfadfinder-Fahrt. Die über die Jahre angeschafften (kleinen bis mittelgroßen) Wanderrucksäcken erwiesen sich als völlig unzureichend. Der „Kann man immer mal gebrauchen“-Rucksack dagegen löste ein „Wunderbar, Mama, den nehmen wir!“ aus.
Sowas nennt man wohl „gelungene Wiederbelebung“!
Der genauso alte Schlafsack von besagtem Auslandsaufenthalt wird ebenfalls in schöner Regelmäßigkeit benutzt. Nur die Wanderschuhe aus der Zeit sind schon einige Jahre im „Ausrüstungs-Himmel“…