Meine Familie belächelt mich manchmal – wessen Familie tut das nicht? -, denn: Mir sind zweifelhafte Dinge wichtig – ungerade, schräge Zahlen beispielsweise. Ich mag sie, besonders die Primzahlen. Als ich 47 Jahre alt wurde, war eine lange Durststrecke beendet – 44 (gähn!), 45 (ungerade, aber die mit der fünf hinten sind langweilig), 46 Jahre (natürlich zu gerade), dann endlich: 47. Ein Highlight, dem einige langweilige Jahreszahlen folgen: 48, 49 (ungerade, aber durch 7 teilbar), 50 (nicht nur gerade, sondern auch noch rund!!!), 51 (geht so, wenn man von der Teilbarkeit durch 17 absieht, die ja immerhin selbst eine Primzahl ist), 52 (ohne Worte), bis es dann heißt – 53 Jahre alt. Wenn ich nicht wüsste, dass bis dahin fünf weitere kostbare Lebensjahre verstrichen sein werden, wäre ich jetzt schon voller Vorfreude.
Wie bei Primzahlen üblich, werden die Abstände bei aufsteigender Zählung größer. Ich weiß. Also übe ich schon mal im Heute und bin ganz entspannt 48 Jahre alt. Meine Vorliebe für ungerade Zahlen im Allgemeinen und Primzahlen im Speziellen muss ich anderswo ausleben: Ich mag es, wenn der Wecker nicht um 6.00 Uhr klingelt, sondern 5.57 Uhr oder 6.03 Uhr. Einziges Problem: Die Wecker-Hoheit hat momentan mein Mann, und der findet meine Zahlenmacke ziemlich schräg.