„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Lukas 2, 10+11
Jedes Jahr in der Weihnachtszeit erzählen mir Leute, sie würden sich nicht „weihnachtlich“ fühlen. Es liegt meist daran, dass es zu warm ist. Dieses Jahr kommt das Corona-Virus mit allen Umständen dazu – und sorgt offenbar für extra „nicht-weihnachtlich“.
Ich bin unsicher, was ich davon halten soll. Was meinen wir mit „weihnachtlich“? Wir zünden Kerzen an und backen Kekse, die wir nur in dieser Zeit essen. Eine meine Töchter spielt auf dem Klavier auch Lieder wie „Ich steh` an deiner Krippen hier“ und „Herbei, oh ihr Gläubigen“. An der Eibe vor der Tür hängt eine Lichterkette, im Wohnzimmer steht seit gestern ein Tannenbaum. Aber ist das „weihnachtlich“ oder einfach schön?
Dass es nicht besonders kalt ist oder gar schneit, ärgert mich höchstens für die Kinder – mir selbst sind Temperaturen über Null Grad gerade recht. Zimt-Geruch, Glühwein und Winter-Teemischungen? Bitte nur in Maßen, denn ich mag auch in der Weihnachtszeit lieber Obst und dieselbe Schokolade, die ich das ganze Jahr über gern esse. Kerzenlicht finde ich gemütlich – weil es früh dunkel wird; Stollen schmeckt und passt zum Winter – wie der Spargel zum Frühsommer. All das gehört zu Weihnachten, aber für ein weihnachtliches Gefühl sorgt es bei mir nicht. Es erzeugt höchstens eine bestimmte Erinnerung.
„Weihnachtlich“ kann für mich nur heißen: Der allmächtige Gott, der Schöpfer des Universums, ist Mensch geworden in Jesus. Er liebt uns und wünscht sich eine Beziehung zu uns. In der Hektik des Jahresendes ist es schwer genug, mir dessen bewusst zu sein und darüber zu staunen. Dabei ist dieser Jesus der einzige Trost, auf den wir uns verlassen können! Gerade dieses Jahr merken wir, wie wenig sicher selbst die „weihnachtliche Normalität“ ist. Gerade dieses Jahr gilt das „Fürchtet euch nicht!“, das die Geburt Jesu begleitet. Darüber hinaus gilt, was Jesus am Ende seines Lebens seinen Jüngern sagte: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Enden.“ (Matthäus 28, 20)