Die Schulen werden´s schon richten – irgendwie

Das Land lehnt ein Handyverbot an Schulen ab; das sei `rechtlich nicht durchsetzbar´, heißt es. Stattdessen vertraue man auf die Fachkompetenz und Eigenverantwortung der Schulleitungen, Lehrkräfte und Elternräte. Die sollen richten, was die Eltern nicht schaffen – und man fragt sich: Was sollen die Schulen denn NOCH machen?

Ein paar Tage später lese ich, dass eine Schule es dann doch gewagt hat, Handys aus dem Schulalltag zu verbannen. Sie wird glatt zurückgepfiffen und der Beschluss rückgängig gemacht. Gut so, sagt ein dort lernender Schüler, so ein Verbot gehe an der Lebensrealität der Schüler vorbei. Schließlich habe nun mal fast jeder ein Handy – auch schon in der Grundschule. Alles klar, denke ich. Und weil sie nun mal da sind, die mobilen Handgeräte, muss man sie auch überall mit sich führen und benutzen dürfen. Schließlich leben wir in einem freien Land. Egal, ob der IST-Zustand fragwürdig ist, darf er doch nicht infrage gestellt werden.

Eine andere Schülerin argumentiert noch interessanter: Für sie sei ihr Handy ein nötiger `Rückzugsort im stressigen Schulvormittag´. Eine Generation, die digitale Reizüberflutung als Rückzugsort im analogen Miteinander empfindet – finde nur ich das bedenklich?