Wer weiß?

Im Eifer des Tagesgeschäfts nehmen wir uns oft nicht die Zeit, etwas Positives zu sagen: Abläufe müssen funktionieren; und es scheint oft wichtiger zu sein, das aus dem Weg zu räumen (und zu benennen), was nicht läuft. Und das, obwohl gerade dann ermutigende Worte allen gut täten.

Ich will verschwenderisch mit Lob umgehen, Menschen ermutigen und wertschätzen – selbst wenn ich nur sehr selten erfahre, was meine Worte bewirken. Wer weiß denn, ob sie nicht doch guttun? Die Alternative, nämlich gar nichts zu sagen, bewirkt auf jeden Fall: nichts. 

Lobenswert?

Lob tut gut, es streichelt unsere Seele – und unser Ego. Es ist in Ordnung, sich über Lob zu freuen; aber es ist bedenklich, aus dem Hunger nach Lob heraus zu agieren. Wenn wir etwas möglichst gut machen wollen, ist das lobenswert; aber wir gelten als eitel, wenn wir Bewunderung dafür erwarten. Der Unterschied ist klein – und liegt verborgen in unserem Inneren. Geringfügig ist er dennoch nicht, denn andere spüren ihn: Lob macht mich stolz oder dankbar: Entweder es geht dabei um mich oder darum, was ich für andere sein kann. Interessanterweise hat das Letztgenannte einen größerer Wert – auch für mich.

Was bleibt …

Lob baut auf,
Kritik – unsensibel geäußerte – entmutigt,
Verachtung demütigt,
Begeisterung steckt an,
Wut schüchtert ein,
Gleichgültigkeit verunsichert (und regt auf),
schlechte Laune geht auf die Nerven,
Ermutigung macht zuversichtlich,
Anteilnahme tut gut,
Aufmerksamkeit zeigt Wertschätzung,
Desinteresse macht wütend,
Empathie tröstet,
Schweigen macht leise,
Sprechdurchfall ebenso.