Wenn´s geht, mit Köpfchen!

„Bei dieser Arbeit musst du nicht denken“, sagte kürzlich eine junge Frau zu mir. Sie wollte mir die Angst nehmen und mich ermutigen, nach dem Motto: So schwer ist das nicht. Ihr Ansinnen war nett gemeint, für mich aber eher abschreckend als einladend. Na klar, `einfach´ ist auf den ersten Blick gut und senkt die Hemmschwelle, etwas Neues zu wagen. Aber wenn es auf mich gar nicht ankommt, wird aus `einfach´ schnell `langweilig´. Ist mein Kopf in einer Arbeit überhaupt nicht gefragt, schalte ich gedanklich ab: Das macht mir wenig Spaß.

Ebenso zögerlich wäre ich bei einer Arbeit, die meine Fähigkeiten klar übersteigt: `Hoch kompliziert´ bremst meine Motivation nicht nur am Anfang – vor allem, wenn ich mich auch langfristig über Gebühr mühen müsste, um überhaupt durchzublicken. Ist mein Kopf durch eine Arbeit komplett überfordert, schalte ich gedanklich ab: Das macht mir wenig Spaß. 

Köpfchen (und mehr)

„Da ist Köpfchen dahinter, das sieht man nur nicht“, sagt meine Freundin. Sie erschafft alltäglich aus parallel ablaufenden Tätigkeiten am Ende ein Tagwerk, über das ihr Mann nur staunen kann. Ich weiß, was sie meint; mir geht es ähnlich. Ich bin höchst vielschichtig unterwegs; mein Tagesablauf mag durcheinander wirken, ungeplant oder nicht koordiniert – alles falsch: Es steckt System hinter den gewöhnlichsten Abläufen, weibliches System. Tendenziell koppeln wir Frauen unseren Verstand mit Intuition und Gefühl. Einfach und rational erklärbar ist das nicht, weshalb wir – wo auch immer wir uns einbringen – sehr schwer zu ersetzen sind …