Synchronspringen ist Team-Arbeit. Es kommt auf beide Sportler an. Einer allein kann noch so gut sein – und doch nichts erreichen. Jeder für sich muss möglichst fehlerfrei springen und beide zusammen schön synchron: Dann bekommen sie eine hohe Wertung und freuen sich gemeinsam. Wenn einer seinen Sprung jedoch nicht korrekt zu Ende führt, ist die Bewertung für beide eine Null. Es reicht nicht, wenn einer super springt; aber es reicht, wenn einer patzt.
Bei den olympischen Spielen haben die russischen Synchronspringer nach ihrem letzten Sprung keine Chance mehr auf eine Medaille. Einer von beiden schafft die letzte Drehung nicht vollständig vor dem Eintauchen, der Sprung wird mit Null bewertet. Sie wissen sofort, dass sie `aus dem Rennen´ sind: Der eine ist am Boden zerstört; der andere packt sichtlich wütend seine Tasche und verlässt die Schwimmhalle. Sie reden nicht miteinander, vielleicht tun sie es später. Aber in diesem Moment leidet jeder für sich.