„Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“
Albert Einstein
Bei einer Konferenz höre ich einen Vortrag von einer Frau, die etwas chaotisch wirkt: Sie erzählt engagiert und beschreibt weniger die Fakten als das Drumherum. Mich spricht das an, denn ich ticke so ähnlich. Noch während ich ihr zuhöre, weiß ich, dass ich am Ende keine klaren Gedanken `mitnehmen´ werde, sondern eher ein bestätigendes Gefühl meiner eigenen Sicht auf das Leben. Ich weiß auch, dass ich wegen meiner ähnlich intuitiven Art in Diskussionen schon oft den Kürzeren gezogen habe – der Kopf scheint immer schwerer zu wiegen als der Bauch.
Dieselbe Erfahrung macht die Frau offensichtlich auch. Sie erzählt von ihrer Unsicherheit angesichts scheinbar `überlegener´ Argumente und dem Frust, der damit einhergeht. Es tut mir gut, das zu hören; aber nicht nur das: Sie sagt einen Satz, der mir nach fast drei Jahren noch immer sehr deutlich im Ohr klingt: „Aber ich weiß auch was!“ Es klingt ein bisschen trotzig, vor allem aber fröhlich und unbeschwert. Bei allem Respekt für die Fakten des Lebens möchte ich mir daran ein Beispiel nehmen und (zuallererst für mich) festhalten: Ich weiß auch was!