Ultimativ

„Was kann ich ihr schenken, Mama?“, fragt mich meine Tochter schon zum dritten Mal. `Das weiß ich doch nicht!´, möchte ich ihr am liebsten entgegen schmettern – aber damit würde das Fragen nicht aufhören. Stattdessen überlege ich mit ihr zusammen: Diese Freundin ist erwachsen, hat alles, ist meiner Tochter gegenüber sehr großzügig und liebt (und besitzt) Pferde. Mehr weiß ich nicht; mehr scheint auch meine Tochter nicht zu wissen. Normalerweise bin ich ein ausgesprochener Bücher-Schenker; aber ich habe keine Ahnung, ob sie liest – geschweige denn, was. Ein Buch funktioniert also nicht. Geht irgendetwas für Pferde? Das wäre zwar praktisch – aber auch ein bisschen einfallslos.

Erst zwei Stunden später (beim Staubsaugen) fällt mir etwas ein, worüber ich mich auch freuen würde. Es ist praktisch und gleichzeitig besonders – das ultimative Geschenk schlechthin: Kürbiskernöl.

Natürlich kann es sein, dass sie keinen Salat mag oder allergisch gegen Kürbisse ist. Dieses Risiko nehme ich billigend in Kauf: Kürbiskernöl lässt sich gut weiter verschenken. Was meine Tochter davon hält, weiß ich nicht. Aber von mir wird sie keine bessere Antwort auf ihre Frage bekommen.

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