Waffenschein

In der Zeitung stand vor ein paar Tagen, die Niedersachsen würden aufrüsten und auch bundesweit gebe es einen Trend zur Bewaffnung. Es ging um Waffenscheine für alle möglichen – nicht scharfen – Waffen. Ein angenommener Grund für das verstärkte Beantragen von Waffenscheinen ist die von Menschen angestrebte Prophylaxe gegen mögliche Attacken, Terrorangriffe, Überfälle. Schreckschusspistolen sehen echten Schusswaffen wohl täuschend ähnlich, weshalb sie zur Abschreckung sehr gut geeignet sind. Aus nächster Nähe abgefeuert erschrecken sie den „Gegner“ zudem nicht nur, sondern können ihn auch verletzen.

Ich bin unsicher, ob ich mich nicht unsicher genug fühle – aber eine Bewaffnung kam mir bisher noch nicht in den Sinn. Vor allem auch, weil ich mich vor dem Gebrauch einer Schusswaffe ebenso sehr fürchte wie davor, mit einer solchen bedroht zu werden. Mich zu bewaffnen, das ist keine Sache, die ich einfach mal so mache. Wenn ich so ein Ding spontan in die Hand nehmen müsste, in einer Notsituation – ich würde wahrscheinlich auf ganzer Linie versagen. Mich intensiv damit auseinanderzusetzen und auf einen möglichen Waffengebrauch vorzubereiten – die Idee ist mir noch nicht gekommen. Ich lebe in einer Welt, in der eine Waffe nicht zu meinen Gebrauchsgegenständen gehört. Und ich werde mich gegen diese Art der Prophylaxe wehren, solange es geht.