Vom Segnen

`Gott segne dich!´ Wer anderen Gottes Segen zuspricht, weiß, dass das Entscheidende im Leben nicht aus uns selbst kommt: Gelingen und zuversichtliche Gedanken können wir ebenso wenig generieren wie Kraft für herausfordernde Zeiten, Freude und einen Blick für das Schöne, Dankbarkeit und Frieden im Herzen, Geduld mit und Liebe für unsere Nächsten usw. Mit all dem kann nur Gott uns beschenken – uns segnen eben. 

Nicht durch mich

„Der Segen des Herrn allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu.“
Sprüche 10, 22

Am Wochenende sah ich unseren Ältesten Fußball spielen, nur kurz – mit meinem Jüngsten, im Wohnzimmer. Der Große ist doppelt so schwer wie der Kleine und hätte diesen fast überrannt, aber natürlich hat er es nicht getan. Stattdessen: viel Gelächter. In den vergangenen 19 Jahren ist aus diesem ehemaligen Baby ein junger Mann geworden – und ganz viel davon, was ich heute in ihm sehe, hat er nicht uns zu verdanken. 

Natürlich habe ich ihn geboren, gefüttert und ihm alles mögliche beigebracht etc. Aber seine äußere Erscheinung, der Kern seiner Persönlichkeit und was ihm in seinem Leben bisher alles passiert (und nicht passiert) ist, sind Gottes Geschenke an ihn – und uns. Wir als Eltern haben ihn begleitet, ja, aber letztlich haben wir nur gefördert und ermutigt, was schon da war: Er ist gesund und belastbar, initiativ und impulsiv, lernfähig und gesprächig, außerdem zuverlässig und treu, freundlich und in der Lage, Rücksicht zu nehmen. Er kann sich freuen und bedanken, andere trösten und bei Bedarf in den Arm nehmen. Manchmal ist er zu laut, stur und was weiß ich – gehört alles zu ihm und ist nicht mein Verdienst …

„Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“
Psalm 127, 1