Schild(bürg)er-Streich

Durch unsere Felder und Wiesen verläuft eine schmale asphaltierte Straße. Sie wird vor allem von Fahrradfahrern und Fußgängern genutzt – manchmal auch von einem Bauern auf seinem Trecker. Autos fahren nur selten, denn hier wohnen nur wenige Menschen; und eine echte `Durchfahrt´ ist aufgrund einer Sperre nicht möglich. Einige Feldwege kreuzen, aber es ist weder unübersichtlich noch gefährlich: Der sehr überschaubare Verkehr regelt sich bisher durch gegenseitige Rücksichtnahme aller Beteiligten.

Vor einigen Tagen wurden mehrere Straßenschilder installiert; in Zukunft regeln sie den Verkehr. Wie gesagt: Es geht um Wege, die abseits `normaler´ Straßen liegen und weder unübersichtlich noch gefährlich sind. Ich nehme diese Aktion beim Spazierengehen mit ratlosem Kopfschütteln zur Kenntnis – und halte sie für völlig Sinn-frei, wenn nicht sogar für unglücklich: Wo sonst können Bürger im öffentlichen Raum noch üben, frei von starren Vorgaben miteinander zurechtzukommen – flexibel, freundlich und rücksichtsvoll?