Geht gar nicht

Meine Ausdauer und Leidenschaft für Handarbeiten im Allgemeinen ist sehr begrenzt. Als Jugendliche lernte ich stricken: Ein oder zwei Pullover entstanden unter meinen Händen, später einige Paar Socken. Heutzutage muss ich nicht mehr stricken, was ich nicht bedauere. Wollsocken strickt eine unserer Nachbarinnen. Sie strickt nach konkreten Wünschen oder kreiert wunderschöne Mix-Exemplare, hat Spaß daran und beherrscht dieses Metier meiner Meinung nach perfekt. Für selbst gestrickte Wollpullis, Schals oder ähnliche Accessoires habe ich keine Verwendung.

Wenn Stricken unter „in Ordnung, aber vorbei“ läuft, gilt fürs Nähen „geht gar nicht“. Ich habe nie eine Nähmaschine besessen, und das manuelle Erledigen von Näharbeiten ist mir ein Graus. Leider fallen im Alltag einer fünffachen Mutter immer wieder Arbeiten an, für die man Nadel und Faden braucht: Gardinen abnähen, Hosen kürzen oder Klamotten ändern, Löcher flicken, Knöpfe annähen und abgerissene Haken an Handtücher annähen. Mit größeren Dingen (also fast allem) gehe ich zur Schneiderin meines Vertrauens, mit dem kümmerlichen Rest sitze ich – selten und sehr ungern – allein auf meinem Sofa. Nähen fällt in meinen Aufgabenbereich, ich sollte es können – glaube ich. Aber ich tue es überhaupt nicht gern, schiebe auf, solange es geht (und darüber hinaus), und erledige es dann erwartungsgemäß dilettantisch. Darin bin ich meinen Kindern kein gutes Vorbild, aber ehrlich gesagt: Darf es eine Sache in meinem Job geben, gegen die ich eine tiefsitzende Abneigung habe? Dann sind es Näharbeiten aller Art. Ich bin dankbar, dass es nicht Kochen oder Putzen getroffen hat!