Angepasst

Zugvögel verlassen uns nicht mehr für mehrere Monate, sondern häufig nur für wenige Wochen. Sie sammeln sich lange, fliegen kurz weg und kommen rasch wieder zurück – oder durchziehen unsere Gegend. Wissenschaftler machen unter anderem langfristige Klimaveränderungen (Stichwort: globale Erwärmung) dafür verantwortlich, dass die Zugvögel sich in ihrem Verhalten angepasst haben: Wenn die Tiere im Winter durchgehend genug Nahrung finden, müssen sie nicht zwingend lange Reisen unternehmen.

Sogar in meiner vergleichsweise kurzen Erinnerung waren die Monate November bis Februar früher verlässlich kälter und schneereicher – auch in Norddeutschland. Heute haben unsere Winter eher den Charakter eines empfindlich kalten Herbstes. Dieses Jahr allerdings herrschen Ende Januar tatsächlich Minusgrade, die Landschaft ist mit Schnee bedeckt. Das haben die vorüberfliegenden Kraniche sicherlich anders erwartet. Ich wüsste gern, wie sie sich in ihrem Verhalten anpassen an derart kurzfristige Klima-Ausrutscher (echte winterliche Temperaturen mit Schnee).

Langfristig

Es ist August; ich habe Arzttermine gemacht – für nächsten Januar.

Zwei Freundinnen werden 50 und haben eingeladen – für Mai und Juni 2020.

Ich werde 50 und bin gefragt worden, wie ich denn dieses denkwürdige Datum begehen möchte – nächsten Sommer.

Die Planungen für ein Familientreffen in einem Jahr werfen schon jetzt ihre Schatten voraus – August 2020.

Könnte diese Planungswut die Ursache sein dafür, dass wir uns um Silvester immer ganz kurzfristig kümmern?