Was ich könnte und was ich will

Ich könnte drei Stunden täglich einer Arbeit nachgehen. Ich bezweifle, dass ich das schaffe: Es würde meine Tage sehr füllen und mich unflexibel machen, was spontane Begegnungen angeht und die schriftliche Korrespondenz, die mir so wichtig ist. Eine berufstätige Freundin ermutigt mich: „Machen“, sagt sie, „ich würde drei Stunden auf einer halben Po-Backe absitzen. Das wäre doch eine Gelegenheit, wieder in einen richtigen Job rein zu schnuppern.“

Innerlich zucke ich zusammen: Ich bin gut beschäftigt, auch ohne richtigen Job. Es ist völlig egal, ob das, was ich tue, für meine Freundin tages- beziehungsweise er-füllend wäre. Entscheidend ist, ob ich für diesen richtigen Job meine Komfortzone verlassen möchte.

Wahrscheinlich könnte ich mehr schaffen und drei Stunden einbauen in meinen Tagesablauf. Ich würde sicherlich dazulernen, mich herausfordern, Geld verdienen – einerseits. Andererseits wäre ich weniger flexibel, sondern straffer organisiert und hätte weniger Ruhe in dem, was ich ohnehin und weiter schaffen muss. Die Frage ist, ob ich das will. Die Antwort lautet: jetzt noch nicht.