Mal so, mal anders, dann wieder so

Moden kommen und gehen. Wir wissen das, und dennoch erscheinen uns manche Auswüchse von „in“ als noch nie dagewesen, modern, ungewöhnlich schräg oder ähnliches. Oder mir als Mutter auch nur als „nun ja, nicht ganz mein Fall“… In unserer Kleinstadt beispielsweise ist derzeit unter den männlichen Jugendlichen eine bestimmte Haarmode total angesagt – Seiten auf Null mit Übergang. Über Geschmack kann man streiten; aber die bloße Tatsache, dass fast alle so rumlaufen, löst bei mir eine gewisse Pauschal-Skepsis aus. Vor einigen Jahren noch hatten die männlichen Teenager längere Haare, die sie zu dauerndem Aus-dem-Gesicht-Schütteln veranlassten. Das damit verbundene leicht Wilde und Ungebändigte wurde nun abgelöst von einem ganz und gar exakten Haarschnitt, der immer sitzt und spätestens nach zwei oder drei Wochen des Nachschneidens bedarf. Schade. Es gefällt den Jungen besser – mir nicht. Ich warte auf die nächste Mode-Tendenz und hoffe auf etwas mehr „wuschelig“.

Gestern blätterten wir in einer alten Familienchronik unserer Familie. Die Fotos der zahlreichen Großonkel meiner Söhne brachten letztere zu Ausrufen des Staunens: „Die hatten alle die Seiten auf Null!“ Stimmt, es war alles schon mal da. In den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts trugen männliche Jugendliche die Haare sehr exakt geschnitten. War alles schon mal da, geht alles wieder vorbei, nichts ist so vergänglich wie der letzte Schrei in Sachen Mode. Nächstens könnten Rastalocken oder lange Zöpfe „in“ sein oder sogar Frisuren, die gar keine sind. Ich kann mich entspannen…