Kein Termin – ein Genuss!

Mein Mann fragt mich am Morgen, ob ich heute einen Termin habe. Bis auf Physiotherapie wegen meiner Verspannungen im Rücken fällt mir nichts ein. „Enjoy“, raunt er mir zu, bevor er das Haus verlässt; genießen soll ich meinen Vormittag.

Das tue ich: Nach dem morgendlichen „Klar-Schiff-Machen“ fällt mir ein, dass ich für mein Chili con carne noch Bohnen brauche. Chili ohne Bohnen ist wie Apfelkuchen ohne Apfel, geht also nicht. Auf dem Weg zur Physiotherapie halte ich deswegen am Supermarkt an – und merke zu Hause, dass ich keinen Knoblauch mehr habe. Diesmal reicht der Gang zur Nachbarin. Zwischendurch nehme ich die Wäsche von gestern ab und stelle eine neue Maschine an. Beim Aufhängen zähle ich 23 Unterhosen und 13 Paar Socken. Einen Text korrigiere ich noch vor dem Mittagessen. Während das Chili köchelt, packe ich ein Tütchen mit der besten Schokolade für die Postbotin: Sie hat zur Zeit sehr lange Tage, klingelt aber auch um fünf noch freundlich an unserer Tür. Den Staubsauger stelle ich für später in den Weg – und die Bügelwäsche daneben.

Ich könnte noch Kekse backen, denn unsere selbst gebackenen sind schon wieder alle. Das muss und kann bis morgen warten. Mit den Weihnachtsgeschenken in Foto-Form bin ich heute nicht weitergekommen; aber auch dafür fehlt mir so kurz vor dem Mittagessen die Ruhe. Mein Vormittag war auch ohne Termin voll – ich habe ihn trotzdem genossen.