Ein Geburtstag und ein Länderspiel … 

Geschenkidee – Recherche – Hinfahren – Erwerben – Zurückfahren –Auspacken – Zusammenbauen: fertig, und zwar innerhalb von zwei Stunden und vier Tage vor DEM Tag. Es ist wunderbar, wenn etwas `läuft wie ein Länderspiel´. Den Rest des Tages über freue ich mich.

Ein Fest: klar und leicht

Ein Freund lädt uns zu seinem Geburtstag ein. Was er sich wünscht, will ich wissen. Die Antwort kommt prompt: Gar nichts, er habe alles und wolle auch nicht wieder ein Buch bekommen – was er lesen möchte, kaufe er sich selbst. Er würde sich freuen, wenn wir kämen: Die seit einigen Jahren gleiche Gästeliste habe sich ebenso bewährt wie der gekaufte Kuchen, den er uns kredenzen werde.

Ich finde diese Klarheit wunderbar: Er weiß, was ihm gefällt, und macht sich und uns das Zusammensein leicht.

Nicht nur schade!

Eine Freundin von mir wird heute 80. Sie ist seit zehn Jahren Witwe und lebt allein. Anlässlich ihres Geburtstages hatte sie zu einem großen Fest eingeladen. Dieses kann aufgrund der derzeitigen Ausnahmesituation nicht stattfinden – schade.

Heute Morgen ging ich zum Gratulieren vorbei und sang ihr ein Geburtstagsständchen. Wir redeten eine halbe Stunde und tranken ein Glas Sekt. Immer wieder klingelte das Telefon, klar: Die meisten können nicht kommen und rufen an – oder schreiben oder wählen digitale Kommunikationswege. Zum Kaffeetrinken wird später ihr Bruder vorbeikommen.

Am Ende des Tages wird das wahrscheinlich alles gewesen sein: viele Anrufe, analoge und digitale Grüße, ein kurzer Besuch von mir und ein Mini-Kaffeetrinken. Verglichen mit dem geplanten „großen Fest“ scheint das eine magere Ausbeute zu sein. Von dem unterschwelligen „Schade-Gedanken“ lässt meine Freundin sich nicht beherrschen: Sie trägt ein schickes Kleid, hat Blumen im Haus, die Sonne scheint, und den ganzen Tag wird sie die Glückwünsche von Menschen hören, die sie mögen. Wer sagt, dass das nicht auch ein wunderbarer Geburtstag sein kann?