Ländlich

Wir wohnen nicht auf dem Land, aber fast: Wir wohnen am Rande einer Kleinstadt. Unser Haus wurde vor einigen Jahren von einem Specht auserkoren, seine Höhle in unseren Vollwärmeschutz zu hacken. Und derzeit hört es sich so an, als hätte sich ein Eichhörnchen in unserem Vordach eingenistet.

Außerdem sind wir zu Fuß schnell in der Walachei, wie wir unser grünes Umfeld gern nennen. Wir laufen da viel herum und nutzen meist dieselben Wege. Es gibt die Hauptverkehrsader der Rehe, einen Tummel-Acker für Hasen, und seit einiger Zeit weiß ich auch, in welches Roggenfeld sich ein Fuchs gern zurückzieht, wenn er mich kommen sieht.

Ob er den Hasen von dort aus ein überraschendes „Gute Nacht“ zurufen oder ihnen – ebenso überraschend – auflauern will, weiß ich nicht. Aber ich freue mich darüber, dass ich sowohl Fuchs und Hasen als auch Rehen öfter mal ein freundliches „Guten Morgen“ zurufen kann.