Saat und Ernte

Wissenschaftliche Untersuchungen sind nicht der Weisheit letzter Schluss, aber manchmal bestätigen sie den gesunden Menschenverstand. In einer Studie überprüften Forscher über mehrere Monate die Hirnaktivität von Menschen beim Lesen und Schreiben von Texten. Die einen nutzten KI-Modelle, die anderen nur Google oder gar kein Internet. 

Das Ergebnis wundert mich nicht: Die KI-Kontrollgruppe war nach vier Monaten `weniger kreativ und hatte sich einen kleineren Wortschatz und weniger Wissen angeeignet´. Peter Gerjets, Professor für empirische Lehr-Lernforschung, kommentiert das mit: „Was man nicht nutzt, verliert man … das Gehirn muss trainiert werden wie ein Muskel.“ Wer sein Gehirn nicht fordere, der baue intellektuell ab, sagt er. Für die Nutzung von KI sei aber gerade das entscheidend: eigene Kreativität und kritisches Denken. Denn beides habe beziehungsweise könne KI nicht …

Ich denke dankbar an unsere Kinder. Sie sind gerade noch so durchgerutscht – bevor KI und ChatGPT in der Schule sowohl Saat als auch Ernte verhindern: das manchmal mühevolle Lesen und Schreiben von Texten ebenso wie den daraus resultierenden kostbaren Wissenszuwachs.