Nicht „so jemand“, aber „jemand anders“

In „meinem“ Feld-Wald-Gebiet treffe ich unsere ehemalige Postbotin. Sie ist seit zehn Jahren in Rente und wohnt anderswo. „So ein fröhliches Gesicht vergisst man nicht“, erwidere ich, als sie sich wundert, dass ich sie noch kenne. Sie freut sich über die Bemerkung: „Das ist aber lieb.“

Nach dieser kurzen Begegnung fällt mir eine Freundin meiner Tochter ein, die ebenfalls immer fröhlich ist und gute Laune ausstrahlt. Und ich merke: Ich wäre auch gern „so jemand“: Jemand, den man in Erinnerung behält, weil er so positiv über kommt, fröhlich ist und unbeschwert wirkt.

Aber – so bin ich nicht. Wenn ich in Gedanken versunken bin, ziert kein Lächeln mein Gesicht; in unbeobachteten Momenten schaue ich eher ernst und konzentriert als fröhlich und unbeschwert.

Das ist schade – aber es ist nur ein Teil der Wahrheit. Ich bin vielleicht keine ausgesprochene Frohnatur; aber ich nehme fröhliche Menschen wahr, freue mich über sie und sage ihnen, wie positiv sie auffallen. So bin ich.

„So jemand“ bin ich vielleicht nicht; dafür bin ich „jemand anders“.

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