Kein Verlust

Eines unserer Kaninchen – Lotta – wurde im Sommer langsam blind und in den letzten Wochen zusehends dünner und schlapper. Letzte Woche lag sie tot im Stall; wahrscheinlich starb sie an Altersschwäche. Für uns war ihr Tod kein schwerwiegender Verlust. Unser zweites Kaninchen dagegen, Rudi, tat uns sehr leid: Schon vor einigen Jahren starb seine erste Partnerin – Emma. Damals blieb er längere Zeit allein, das sollte sich nicht wiederholen. Ein anderer Kaninchenhalter in unserer Nähe hatte Platz und Mitgefühl: Jetzt wohnt Rudi dort.

So hart es klingt: Die Kaninchen selbst fehlen uns nicht, auch wenn wir fast acht Jahre lang welche hatten. Von manchem über die Jahre antrainierten Reflex jedoch werde ich mich erst mit der Zeit verabschieden: `Ist Grünzeug für `die Hasen´ da, brauchen wir neues Heu? Muss der Stall saubergemacht werden? Passt das Wetter, so dass die Nager auf die Wiese können?´ Irgendwann werden auch diese Gedanken nicht mehr durch meinen Kopf schießen – und ich werde nichts vermissen. Alles hat seine Zeit.

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