„Blitz-Scheidung? Sie hat schon seinen Namen abgelegt“ so lautet die Überschrift in einer Boulevard-Zeitung. Gemeint ist die Frau von Bastian Schweinsteiger, Ana Ivanović. In dem Artikel geht es darum, wie schnell die beiden geschieden sein könnten: Sie haben Wohnsitze in Spanien und der Schweiz. In beiden Ländern bräuchten sie für eine offizielle Scheidung kein Trennungsjahr einzuhalten wie in Deutschland. Auch dass die beiden getrennte Konten haben, erleichtere und beschleunige den Prozess, heißt es weiter. Nur über den Unterhalt der drei Kinder müsse man sich einig werden, dann könne alles ganz schnell gehen. Es klingt fast so, als sollten die Leser denken: Wie schön! Kein Wort darüber, wie schade es ist, dass hier gerade eine Familie auseinanderbricht. Offenbar ist das auch für die Betroffenen selbst kein Thema. Ihr Statement klingt fast versöhnlich. Die Familie Schweinsteiger-Ivanović solle weiter voller Harmonie weiterbestehen – trotz der aus unbegreiflichen Gründen zerbrochenen Liebe.
Mich machen solche Nachrichten traurig und ratlos. Traurig, weil hinter dem Begriff `Ehe-Aus´ so viel Zerbruch steht für so viele Menschen – der sich weit in die Zukunft hinein auswirkt.
Ratlos bin ich, weil ich nicht verstehe, was das heißen soll: `aus unerfindlichen Gründen zerbrochene Liebe´. Meinen diese jungen Menschen tatsächlich, dass all die länger bestehenden Ehepaare es leichter haben miteinander? Dass das Verliebtsein sich bei den einen eben über Jahrzehnte hält und bei anderen in Luft auflöst – und man nichts dagegen oder dafür tun kann? Es gibt Missbrauch in Ehen, vollkommen klar, Gewalt in vielerlei Form und unerträgliche Zustände. Und manch ein Ehepartner stellt mit Entsetzen fest, dass er ein Monster geheiratet hat. Das scheint in diesem Fall nicht der Fall zu sein: Schließlich wollen sie als Familie voller Harmonie weiterbestehen – wieso tun sie es dann nicht?