Eine Begegnung

Mein Mann und ich treffen beim Spazierengehen eine entfernte Bekannte. Wir kommen ins Gespräch – beziehungsweise sie erzählt: ohne Punkt und Komma, vom Höcksken aufs Stöcksken, vom Hundertsten ins Tausendste, in epischer Breite … Wir dagegen bekommen kein Bein auf die Erde, keinen Fuß in die Tür, holen keinen Stich, können nicht punkten, sind chancenlos (und stumm) – und können erst nach etwa zehn Minuten Reißaus nehmen, die Kurve kratzen, das Weite suchen und uns freundlich, aber erfolgreich aus dem Staub machen.

Nach der Begegnung sagt mein Mann, er fühle sich wie sturmreif geschossen; den Rest des Heimweges schweigen wir einvernehmlich.

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