Das Haus, die Lücken und ich

In den vergangenen 25 Jahren bauten wir so einiges um und an: So wie die Familie sich vergrößerte, wuchs das Haus mit. Jetzt zieht ein Kind nach dem anderen aus; das Haus und ich, wir spüren die Lücken, die sie hinterlassen. Manche davon kann man so und so sehen …

Momentan stehen vier von fünf Kinderzimmern leer – drei endgültig, eins gerade noch ein letztes Mal vorübergehend.
Die Handtuchhaken im Badezimmer sind die meiste Zeit ohne Funktion.
Ich koche aus Macht der Gewohnheit fast noch so wie früher – und wir müssen drei Tage dasselbe essen.
Schon beim Reinkommen im Flur sieht es unbewohnt aus bei uns: kein einziges Paar Schuhe da.
Die Stille im Haus ist ungewohnt und manchmal schwer auszuhalten.

Aus den leerstehenden Kinderzimmern quillt keine Unordnung.
Ich kann von allen Hausbewohnern die Handtücher wechseln, ohne sofort eine Waschmaschine anwerfen zu müssen.
Was ich koche, reicht meistens für zwei Tage.
Im Flur herrscht auch dann Ordnung, wenn das verbliebene Kind zwei Paar Schuhe dort abstellt.
Die Stille im Haus ist ungewohnt und manchmal sehr angenehm.