Auswandern – theoretisch oder praktisch?

Freunde von uns haben ein Haus in Schweden gekauft und werden im Laufe des Jahres hier ihre Zelte abbrechen und dort ein neues Leben beginnen: Ich finde das mutig und konsequent; gleichzeitig frage ich mich, ob Auswandern (ganz praktisch) für mich in Frage käme.

Schon mehrere Male in meinem Leben habe ich (theoretisch) darüber nachgedacht: Mit 17 und 18 wäre Westdeutschland das Ziel gewesen – eine erste Liebe hätte nicht ausgereicht, der Unmut über die Zustände in meiner damaligen Heimat schon eher. Die Ereignisse im Jahr 1989 nahmen mir diese Entscheidung ab. Zwei Jahre später wäre ich theoretisch gern in Australien geblieben. Praktisch fühlte ich mich zu jung und nicht ans andere Ende der Welt berufen – von Menschen, einer Aufgabe oder einem klaren Ziel.

Heute ist die Überlegung noch immer völlig theoretisch. Trotzdem erlaube ich mir ganz unverbindlich die Fragen, was mich (theoretisch) in Deutschland hält und wohin es mich ziehen würde: Die `Schulausbildung der Kinder´ beantwortet die erste Frage; eine `ländliche Gegend im englisch-sprachigen Ausland´ die zweite. Ganz praktisch will mein Mann nicht weg …

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