Nachhaltig

Neue Autos fahren mit weniger Sprit als alte, neue Handy-Akkus halten länger als alte, und neue Häuser sind energie-effizienter als alte. Trotzdem kaufen sich nicht alle Menschen neue Autos, ein neues Handy oder bauen sich ein neues Haus. Denn in der Regel kostet Neues mehr als Altes – und ist in der Gesamtbilanz nicht per se besser. Denn das Neue existiert im Gegensatz zum Alten noch nicht. Sinnvoll ist es, etwas schon Bestehendes weiter zu (be)nutzen, anstatt es für Müll zu erklären. Das nennt man `nachhaltiges Verhalten´: eine Vorgehensweise, die anstrengend und langwierig ist. Das Ergebnis ist selten so optimal wie möglich – mit Blick auf die Kosten, die Lebensqualität und das Klima. Dennoch ist es mehr als eine sehr gute Alternative, sich mit dem Vorhandenen zu arrangieren: Kaum etwas ist langfristig so problematisch wie immer mehr Müll!

Korrektur

`Old habits die hard´, lautet ein englisches Sprichwort; im Deutschen haben wir das auch: Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen. Ganz augenfällig wird das für mich jedesmal, wenn ich Hunde mit ihren Besitzern treffe. Einige (Hunde) sind eindeutig verhaltensauffällig und brauchen – im wahrsten Sinne des Wortes – eine enge Begleitung: In ihnen drin steckt der kaum beherrschbare Drang, freilaufende Menschen umzurennen, freudig zu begrüßen oder fertigzumachen. Ich bin froh, dass die Besitzer es nicht darauf ankommen lassen, sondern ihre Hunde kennen, lieben und korrigieren. An der kurzen Leine und mit der beruhigenden Stimme des Menschen im Ohr bleiben diese dann, wo sie sind.

Auch in mir drin entdecke ich bisweilen tiefsitzende Verhaltensmuster, die mich selbst erschrecken und andere herausfordern. Nur habe ich niemanden am anderen Ende der Leine, der mich in solchen Momenten `in Schach hält´: Ich muss schon selbst dafür sorgen, dass ich sozialverträglich agiere und reagiere. Manchmal hilft es, wenn ich jemanden nah an mich heranlasse – Menschen, die mich kennen, lieben und korrigieren.